Die Förderung einer aufmerksamen Führungskultur und die Wertschätzung der Mitarbeiter sind ein wichtiger Faktor der sozialen Nachhaltigkeit. Mit einem standortübergreifenden 360°-Feedbackverfahren zur Entwicklung und Steigerung der Führungsqualität erfolgte durch eine Rundumsicht auf die Führungskräfte der Bitburger Braugruppe eine Bewertung aus verschiedenen Perspektiven. Das Besondere dabei: Die zu bewertenden Eigenschaften waren maßgeblich aus „Unser Grundgesetz“ abgeleitet. Personalleiter Dr. Stefan Schmitz erklärt, warum sich das 360°-Feedback als wichtiges Instrument der Personalarbeit erweist.
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung – nicht nur ein bekanntes Sprichwort, sondern der Schlüssel für die Weiterentwicklung und den wirtschaftlichen Erfolg eines jeden Unternehmens. Im Rahmen eines standortübergreifenden Programms, mit welchem die Bitburger Braugruppe die Unternehmensberatung Kienbaum beauftragte, wurden in einem 360°-Feedbackverfahren die Kompetenzen eines Teils der Führungskräfte aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und bewertet. Im ersten Schritt stellten sich Geschäftsführung und Bereichsleiter diesem Prozess. Durch eine Rundumsicht wurde es ihnen ermöglicht, die eigene Wahrnehmung des individuellen Führungsstils mit der Einschätzung von Mitarbeitern und Vorgesetzten abzugleichen.
Selbstbild vs. Fremdbild – das ist die Basis für eine umfassende Ist-Aufnahme der Führungskompetenz im Unternehmen und Grundlage für die Ableitung von persönlichen Entwicklungsmaßnahmen. „Ich bin positiv überrascht, welch umfassendes Bild diese Rundumsicht bei den Beurteilten ergeben hat – im Positiven wie auch bei persönlichen Verbesserungspotenzialen“, so Dr. Stefan Schmitz. Doch wie wurde die Rundumsicht hergestellt? Konkret durch die Einbeziehung mehrerer Ebenen. So hatten Vorgesetzte, Kollegen und Mitarbeiter gleichermaßen die Möglichkeit, in einem umfassenden, anonymen Fragebogen ihre Einschätzung zum jeweils zu Beurteilenden abzugeben.
Nach dem 360°-Feedback weiß jeder, woran er arbeiten kann und sollte.
Dabei handelte es sich nicht um einen standardisierten Fragebogen, sondern um Fragen und Einschätzungen, die am unternehmenseigenen Leitbild „Unser Grundgesetz“ ausgerichtet waren. So bildeten Eigenschaften wie „zeigt kollegiale Wertschätzung, Achtung und Anerkennung“ (aus Wert 3) oder „stellt das Gesamtergebnis in den Vordergrund“ (aus Wert 10) das Frage-Gerüst. Ergänzt wurde der Beurteilungsprozess von individuellen Feedbackgesprächen, die die Kienbaum-Coaches im Anschluss an die Befragung mit den einzelnen Teilnehmern führten und bei denen praktische und konkrete Handlungsempfehlungen vermittelt wurden. „Nach dem 360°-Feedback weiß jeder, woran er arbeiten kann und sollte“, so Schmitz. Wichtig dabei sei natürlich, sein Ergebnis auch anzunehmen. Sein Fazit: „Die große Beteiligung, das Vertrauen sowie die hohe Akzeptanz des 360°-Feedbacks zeigen, dass wir mit dem Verfahren auf dem richtigen Weg sind. Wir sehen diese Rundumsicht als überaus wichtiges Instrument in der Führungskräfteentwicklung, sodass die Fortsetzung des Programms in jedem Fall geplant ist.“
In Zukunft soll das 360°-Feedback alle zwei bis drei Jahre stattfinden, inzwischen wurde auch ein Rollout für die nächste Führungsebene umgesetzt.