CO2-Emissionen senken und Klimabilanz optimieren: In der Bitburger Braugruppe schreitet die Umstellung auf Elektro-Flurförderzeuge in der Intralogistik weiter voran. Im ersten Schritt wurden alle 1-Tonnen- bis 3-Tonnen-Flurförderzeuge gegen E-Stapler ausgetauscht. Jetzt werden am Standort Bitburg auch alle Diesel-Großstapler bis neun Tonnen durch Stapler mit Elektroantrieb ersetzt. Der Aufbau eines Batteriemanagementsystems unterstreicht den Nachhaltigkeitsgedanken und ermöglicht zusammen mit der eigenen Staplerwerkstatt ein autarkes Arbeiten. Die beiden Leiter Verladung/Lager, Thorsten Maas und Axel Rees, erläutern die Entwicklung und erklären, warum bei den E-Staplern die Entscheidung ganz bewusst für Blei-Säure-Batterien gefallen ist.

Thorsten Maas Leiter Verladung/Lager bei Bitburger
Axel Rees Leiter Verladung/Lager bei Bitburger & Nachhaltigkeitsmanager

Gabelstapler verrichten Tag für Tag wahre Herkulesarbeit und ermöglichen effiziente Prozesse in der Logistik. Dass es dabei auch ohne klassische Verbrenner geht, zeigt die Bitburger Brauerei. „Wir setzen schon seit längerer Zeit auf die Nutzung von Staplern mit Elektroantrieb. Nachdem zuerst die kleinen Dieselstapler ausgetauscht wurden, stellen wir nach einer Reihe von Testläufen jetzt auch alle unsere Großstapler bis neun Tonnen, die für das Be- und Entladen der LKWs mit Voll- und Leergut zuständig sind, sukzessive um. Unser Ziel ist es, dass in Bitburg ab April 2021 nur noch E-Stapler im Einsatz sind“, erzählt Thorsten Maas. Die Flurförderzeuge, die durch Leistung und hohe Tragfähigkeit überzeugen müssen, werden dann noch mit den unternehmenseigenen Standards wie beispielsweise Klimaanlage, ergonomische Sitze und Schwingungsdämpfer im Hubmast aufgerüstet.

Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei der Wahl des passenden Batteriesystems natürlich eine wichtige Rolle. Da, wo es technisch sinnvoll ist, entscheidet sich die Brauerei für Blei-Säure- anstatt für Lithium-Ionen-Akkus. „Modernste Technologien sind nicht immer auch die umweltfreundlichsten. Deshalb haben wir uns nach genauer Betrachtung unserer Situation vor Ort bewusst für Blei-Säure-Batterien entschieden, da letztere viel besser recycelt werden können. So ist aufgrund der wenigen Werkstoffe eine nahezu vollständige Wiederverwertung von Bleiakkus möglich. Zudem sind in Blei-Säure-Batterien weniger seltene Erden verarbeitet“, erklärt Axel Rees.

Die Stapler laufen bei Bitburger im Dreischichtbetrieb. „Die Batterien werden regelmäßig gewechselt und mithilfe von leistungsstarken Ladegeräten aufgeladen,“ fährt Rees fort. Der damit einhergehende gesteigerte Bedarf an Strom verlangt daher eine Erhöhung der Gesamtkapazitäten. Aus diesem Grund wurde im Zuge der Umstellung auch eine neue Transformatorenstation gebaut.

Und ist doch einmal eine Reparatur nötig oder fallen Wartungsarbeiten an, können Stapler und Batterien künftig gleich vor Ort überprüft werden. „Um reibungslose Abläufe, bestmögliche Leistung sowie eine lange Lebensdauer der E-Stapler zu gewährleisten, bauen wir in Bitburg ein Batteriemanagementsystem auf, in dessen Rahmen unsere Mitarbeiter nach einer Schulung durch die Handwerkskammer und den Batteriehersteller die Wartung der Batterien selbst übernehmen“, sagt Maas. Platz finden Batteriemanagement und die bereits in Eigenregie geführte Staplerwerkstatt im neuen Stapler-Multifunktionsgebäude, dessen Fertigstellung für Ende 2020 geplant ist. „Ein positiver Effekt ist auch, dass der Einsatz von E-Staplern insgesamt deutlich günstiger ist. Auch wenn sie im ersten Schritt in der Anschaffung etwas teurer sind, so sind der Unterhalt und die Wartung später deutlich preiswerter.“

Wie die Zukunft mit Blick auf die Flurförderzeuge sowie die eingesetzten Technologien aussieht, wird sich zeigen. „Wir werden den technologischen Fortschritt weiter beobachten und natürlich auch die Entwicklung der Wasserstoffbrennzellen im Blick behalten“, so Rees abschließend.