Gerade im Getränkebereich gibt es laufend neue Trends. Neuprodukte sind jedoch häufig sehr kurzlebig. Was heute „in“ ist, ist morgen oft schon wieder „out“. Aus einer ausgeprägten Verbraucherorientierung heraus sind Innovationen auch für die Bitburger Braugruppe ein wichtiges Instrument, um den Markt aktiv mitzugestalten und wettbewerbsfähig zu bleiben. Nachhaltigkeit wird aber auch hier großgeschrieben. Tom Pauwels, Leiter Innovationsmanagement, und Karl-Heinz Link, Leiter Verbraucher-Markt-Forschung, erklären das Vorgehen am Beispiel von Bitburger Helles Lagerbier – glutenfrei.
Es lohnt sich, den Markt erst einmal genau zu beobachten und nicht auf jeden Trend sofort aufzuspringen“, erklärt Tom Pauwels. „Sonst hat man schnell Zeit und Geld in ein Produkt investiert, das dann nur für eine kurze Dauer in den Regalen steht.“ Sein Team arbeitet daher eng mit der Marktforschungs-Abteilung zusammen. „Wir entwickeln keine Produktideen einfach ins Blaue hinein und folgen nicht jedem kurzlebigen Trend. Wir schauen uns vielmehr genau an, was die Verbraucher sich wünschen und was davon auch langfristig eine Chance im Markt haben kann.“
Das neueste Beispiel aus dem Hause Bitburger ist das erst kürzlich auf den Markt gebrachte Bitburger Helles Lagerbier – glutenfrei. „Wir haben uns den Glutenfrei-Markt über einen längeren Zeitraum immer wieder angesehen, bis sich in unseren Daten abzeichnete, dass es kein kurzlebiger Trend ist, sondern sich tatsächlich immer mehr Menschen glutenfrei ernähren wollen oder müssen“, so Karl-Heinz Link.
Wir entwickeln keine Produktideen einfach ins Blaue hinein. Wir schauen uns genau an, was die Verbraucher sich wünschen und was langfristig eine Chance haben kann.
Gemeinsam mit dem Team der Versuchsbrauerei, einer in ihrer Art in Deutschland einzigartigen Pilotbrauerei, hieß es für Innovationsmanager Pauwels dann herauszufinden, wie aus der Idee ein marktreifes Produkt wird. Das Ergebnis war Bitburger Helles Lagerbier – glutenfrei, das zunächst in einem kontrollierten Testmarkt eingeführt wurde. „Ein Testmarkt liefert valide Abverkaufsdaten, aus denen wir ableiten können, welches Potenzial ein Produkt hat, wenn es im Gesamtmarkt eingeführt wird“, so Link. „Die Resonanz war von Tag eins an überwältigend, das Produkt wurde uns quasi aus den Händen gerissen. So etwas habe ich bei allen Produkteinführungen, die ich bisher begleitet habe, noch nicht erlebt“, berichtet Pauwels. Schnell stand fest, dass das glutenfreie Bier fest ins Sortiment aufgenommen werden soll.
Ein Testmarkt liefert valide Abverkaufsdaten, aus denen wir ableiten können, welches Potenzial ein Produkt hat.
Den Erfolg führt Pauwels nicht nur darauf zurück, dass die Zeit für ein glutenfreies Bier einer bekannten nationalen Marke gekommen war, wie viele Verbraucher-Rückmeldungen deutlich machen. „Die Kollegen der Versuchsbrauerei haben ein spezielles Verfahren gefunden, bei dem das Gluten nachträglich bis unter den Grenzwert entzogen wird. So können wir mit den klassischen Zutaten Wasser, Hefe, Hopfen und Gerstenmalz brauen, aber trotzdem ein glutenfreies Bier anbieten“, so Pauwels. Nicht umsonst werde der Geschmack von den Verbrauchern ebenfalls häufig gelobt.
Selbstverständlich wurde das Projekt auch von der Qualitätssicherungsabteilung eng begleitet, so dass zum Beispiel eine versehentliche Übertragung von Gluten aus anderen Produkten oder Rohstoffen ausgeschlossen ist. Die strengen Prozesse zur Einhaltung der Lebensmittelsicherheit überzeugten auch die Deutsche Zöliakie Gesellschaft e. V. (DZG), deren Siegel das Bitburger Glutenfrei daher tragen darf. Die DZG beauftragt zudem regelmäßig unabhängige externe Audits, um die Sicherheit der Produkte laufend zu überwachen. Erst im Juli 2020 wurde das letzte Audit erfolgreich abgeschlossen.