Strukturveränderungen begleiten die Braubranche schon seit vielen Jahren. Reformen müssen forciert werden und Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung spielen heute mehr denn je eine Rolle. Gleichzeitig stellt die Corona-Pandemie die gesamte Wirtschaft vor ungeahnte Herausforderungen, die Anpassungen und Veränderungen unvermeidbar machen. Auch die Bitburger Braugruppe ist davon betroffen. Auf ein Bier mit der Geschäftsführung.
Bleibt Nachhaltigkeit in der Bitburger Braugruppe trotz der Corona-Krise ein Fokusthema?
Jan Niewodniczanski: Nachhaltigkeit liegt in der DNA unseres Familienunternehmens. Dazu gehört, dass die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Soziales – immer gemeinsam berücksichtigt werden müssen. Gerade in schwierigen Zeiten sind sie seit Generationen für uns von essenzieller Bedeutung. Die Corona-Pandemie, die auch uns wirtschaftlich hart getroffen hat, verändert daher nichts an dieser grundlegenden Unternehmenshaltung. Vielmehr haben wir unseren diesjährigen Bericht zur Nachhaltigkeit „Nachhaltigkeit jetzt erst recht!“ genannt und geben damit bewusst ein klares Statement ab. Kurzum: Keine Pause beim Klimaschutz in der Corona-Krise! Auch unser gesellschaftliches Engagement bleibt bestehen. Gerade in der jetzigen Zeit ist eine solche Haltung wichtig und wird ganz sicher auch auf eine Welt nach Corona einzahlen.
Spielt Nachhaltigkeit bei den Verbrauchern aktuell eine Rolle?
Axel Dahm: Nachhaltigkeit ist für uns ein Daueranliegen, kein Trend. Wir sind uns sicher, dass Themen wie „Qualität“ und „Regionalität“ während, aber besonders auch nach Corona einen sehr viel größeren Wert darstellen als vor der Krise. Gerade dann müssen wir unseren Kunden Sicherheit und Vertrauen beim Kauf unserer Produkte geben. Wir sind ein traditionsreiches, aber auch in die Zukunft gerichtetes Familienunternehmen, wir stellen höchste Qualitätsansprüche an alle unsere Rohstoffe und Produkte und wir setzen uns stark für unsere jeweiligen Heimatregionen und Kerngebiete auf unterschiedlichste Art und Weise ein. Und nicht zu vergessen: Die Bitburger Braugruppe ist seit jeher sehr stark im Mehrweg-Bereich, mit einer Quote von über 90 Prozent gehören wir zu den Vorreitern – auch innerhalb unserer Branche.
Stichwort Digitalisierung. Wie ist die Braugruppe hier aufgestellt und hilft das Thema bei der Bewältigung der Krise?
Stephan Fahrig: Die Corona-Krise hat die Digitalisierung enorm beschleunigt. Da wir kontinuierlich daran arbeiten, unser Unternehmen in diesem Bereich auf aktuelle und zukünftige Anforderungen auszurichten, konnten wir zu Beginn der Krise schnell auf die neuen Erfordernisse, wie beispielsweise Arbeiten im Homeoffice, reagieren. Diese und natürlich auch viele andere Beispiele zeigen, dass das Thema Digitalisierung oftmals den entscheidenden Unterschied ausmacht. Nur so ist es möglich, unser Unternehmen erfolgreich an die nächste Generation zu übergeben. Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind daher zwei nicht voneinander zu trennende Bereiche. Wir müssen die digitalen Möglichkeiten nutzen und weiterentwickeln, um beispielsweise auch unsere Rolle als Familienunternehmen und Arbeitgeber in den Regionen unserer Brauereien langfristig erfolgreich wahrzunehmen.