2011 begann die Bitburger Braugruppe mit dem Aufbau eines strategischen Nachhaltigkeitsmanagements. 2013 verabschiedeten wir unsere Nachhaltigkeitsstrategie, die seither als Leitbild die nachhaltige Ausrichtung unseres Unternehmens vorgibt. Fünf Jahre später setzte sich die Braugruppe das Ziel, diese Strategie auf Basis gesammelter Erfahrungen sowie veränderter Rahmenbedingungen zu überprüfen. Nachhaltigkeitsexperte Stefan Kauß hat den Prozess von Beginn an begleitet und zieht Bilanz.
In den vergangenen Jahren sind wir unseren Weg zu einer nachhaltigeren Unternehmensführung entlang unserer im Jahr 2013 verabschiedeten Nachhaltigkeitsstrategie konsequent gegangen und haben zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Um zu klären, ob diese Strategie nach fünf Jahren immer noch aktuell ist, den politischen Vorgaben sowie auch den Erfordernissen der Braugruppe entspricht, haben wir unsere Strategie auf Herz und Nieren geprüft“, erklärt Kauß.
Aufgrund ihrer hohen Relevanz hat sich die Braugruppe dabei an den 17 globalen Zielen für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN), den Sustainable Development Goals (SDG), orientiert. Diese traten Anfang 2016 in Kraft und sollen bis 2030 weltweit eine nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene sichern. „Unsere Analyse hat ergeben, dass unsere Nachhaltigkeitsstrategie mit ihren drei zentralen Handlungsfeldern ‚Klima & Ressourcen‘, ‚Arbeit & Zukunft‘ sowie ‚Produkt & Verantwortung‘ und den entsprechenden Maßnahmen eine relevante Schnittmenge zu 14 der 17 Nachhaltigkeitszielen der UN aufweist. Damit folgen wir den global geltenden Zielen in einem großen Umfang – ein aus unserer Sicht sehr guter Wert“, fährt Kauß fort. „Daraus haben wir für uns die Schlussfolgerung gezogen, dass unsere Nachhaltigkeitsstrategie noch immer den aktuellen Erfordernissen entspricht und als Leitbild weiterhin uneingeschränkt Gültigkeit behält.“
Weitere, übergeordnete Nachhaltigkeitsziele
„Darüber hinaus hat uns die Beschäftigung mit den Nachhaltigkeitszielen der UN dabei geholfen, uns auf der Maßnahmen- und Umsetzungsebene noch stärker zu fokussieren. So stehen für uns aktuell zwei Themenschwerpunkte im Mittelpunkt: Klimaneutralität durch Vermeidung und Verminderung sowie möglichst umweltfreundliche Verpackungen. Unsere Geschäftsführung hat daher weitere wichtige Ziele definiert, die jetzt verstärkt in unsere Arbeitsabläufe integriert werden müssen“, erklärt Stefan Kauß.
Folgende neue Ziele wurden verabschiedet:
- Der CO2-Ausstoß durch Dienstreisen wird reduziert. Das heißt, Flugreisen unter 450 Kilometern Entfernung werden nicht mehr genehmigt (nur in begründeten Ausnahmefällen durch die Geschäftsführung).
- Nachhaltigere Vorgehensweisen werden in den Machbarkeitsanalysen (MBA) weiter verankert. Das heißt, Nachhaltigkeitskriterien müssen nachweislich geprüft und bewertet werden, um eine MBA abzuschließen.
- Es werden verstärkt recycelbare und umweltverträgliche Primär- und Sekundärverpackungen sowie recycelbare und umweltverträgliche Farben und Lacke eingesetzt. Das heißt, wir setzen dort, wo Produktions- und Qualitätskriterien erfüllt werden, vollständig recycelbare (nicht nur recycelfähige) Verpackungen mit einer hohen Umweltverträglichkeit ein, ebenso recycelbare und umweltverträglichere Farben. An dieser Stelle ist es wichtig zu wissen, dass die Braugruppe für ein nachweislich nachhaltigeres Material (Kartonagen, Kunststoffe, Folien und Farben) ein zusätzliches Budget von bis zu fünf Prozent des jeweiligen Materialetats zur Verfügung stellt.
- Es werden Nachhaltigkeitskriterien standardisiert, das heißt, bei der Planung von Zugaben oder ähnlichen Aktionen müssen nachhaltige Mindestanforderungen bei bestimmten Materialien (Holz, Kunststoffe etc.) berücksichtigt werden.
- Kartonagen und Papier werden ab Ende 2020 ausschließlich aus nachhaltiger Forstwirtschaft eingesetzt.
- Es werden Maßnahmen zur ökologischen Nachhaltigkeit entlang unserer Lieferkette durchgeführt. Das heißt, bis 2025 werden wir zusammen mit Partnern sieben Hektar Blühstreifen/Blühwiesen angelegt haben.