Bei Nachhaltigkeit geht es um die Gestaltung unserer Zukunft – das ist auch für unsere Auszubildenden sehr wichtig. Hier berichten sie über ihren Arbeitsalltag und ihre Sicht auf das Thema. Den Anfang macht Daniel, 20 Jahre, der bei der Bitburger Brauerei im zweiten Lehrjahr Brauer und Mälzer lernt.

 

Daniel Brauer und Mälzer, 2. Lehrjahr

Daniel, warum hast du dich für die Ausbildung zum Brauer und Mälzer bei der Bitburger Brauerei entschieden?

Auf die Idee gekommen bin ich vor allem durch einen Besuch auf der Grünen Woche in Berlin. Das ist eine internationale Ausstellung zu den Themen Ernährung- und Landwirtschaft. Zudem haben mich Naturwissenschaften schon immer sehr interessiert. Ein Praktikum bei Bitburger hat mich dann überzeugt, dass das die richtige Ausbildung für mich ist.

Inwiefern bist du im Rahmen deiner Ausbildung mit dem Thema Nachhaltigkeit in Berührung gekommen?

Das Thema Nachhaltigkeit spielt in meiner Ausbildung eine große Rolle. Zum einen aus wirtschaftlicher Sicht, da man in einer Brauerei durch eine Senkung des Wasser- und Energieverbrauchs die Betriebskosten deutlich verringern kann. Zum anderen aber auch, damit wir die Umwelt schonen und über eine hohe Rohstoffqualität für unser Bier verfügen. Außerdem sind alternative Heizmethoden und Energierückgewinnungssysteme ein wichtiges Thema in der Berufsschule. Des Weiteren hatten wir die Möglichkeit, an einem Nachhaltigkeitsworkshop teilzunehmen und daraus folgend eigene Projekte umzusetzen.

Was bedeutet dir persönlich das Thema Nachhaltigkeit?

Es bedeutet mir sehr viel! Ich möchte, dass auch noch nachfolgende Generationen etwas von unserem Planeten haben. Denn schon heute spüren wir die Auswirkungen des Klimawandels. Wir brauchen möglichst schnell ein Umdenken in den Köpfen der Menschen, um weitere Probleme zu verhindern.

Nachhaltigkeit dient nicht immer der Gewinnmaximierung. Ohne eine gewisse Haltung und persönliche Überzeugung geht es nicht.

Welche Herausforderungen und Chancen siehst du beim Thema Nachhaltigkeit für dich und deine Generation?

Eine große Herausforderung ist sicherlich, dass immer wieder viel Überzeugungsarbeit geleistet werden muss. Zwar können Unternehmen durch die Senkung ihres Energie- und Wasserverbrauchs auch Geld sparen, aber nicht jede Investitionen in Nachhaltigkeit maximiert den Gewinn. Ohne eine gewisse Haltung und persönliche Überzeugung geht es eben nicht. Zudem gibt es nach wie vor Unternehmen, die das Thema Nachhaltigkeit noch gar nicht für sich entdeckt haben oder sogar dagegen arbeiten. Eine große Chance ist die sich immer weiter und schneller entwickelnde Technologie. Effizientere Systeme machen es für immer mehr Unternehmen attraktiv, in Nachhaltigkeit zu investieren.

Ein Tag im Arbeitsleben von Daniel

Am Würzekühler entnehme ich eine Probe, die später im Labor untersucht wird.

7.00–9.00 Uhr: Überblick und Kaltwürzeproben

Mein Arbeitstag beginnt um 7.00 Uhr morgens im Sudhaus. Zunächst verschaffe ich mir einen Überblick über die laufenden Prozesse. So kann ich sehen, welche Arbeiten den Tag über anfallen. Zu meinen ersten Aufgaben zählt das Nehmen von Kaltwürzeproben am Würzekühler für das Labor.

Auch bei neuen Malzlieferungen prüfen wir die Qualität.

10.00–11.00 Uhr: Proben ins Labor bringen

Damit wir für eine gleichbleibend hohe Qualität sorgen können, müssen alle ankommenden Malze analysiert werden. Dazu werden von einem Probennehmer automatisch Proben genommen, die ich dann zusammen mit den Kaltwürzeproben ins Labor bringe. Diese werden dann dort von den Laboranten untersucht und die Ergebnisse später in ein Programm eingetragen, in das wir auch vom Sudhaus aus einsehen können.

In solchen Tanks lagert unsere Hefe.

13.00–14.00 Uhr: Trockensubstanz bestimmen

Nach der Mittagspause kann ich die Trockensubstanz der Stellhefe bestimmen. So wissen die Gesellen, wie viel Hefe sie dosieren müssen. Dazu nehme ich eine Probe aus einem der Tanks und gebe diese nach kurzem Umrühren in das Messgerät. Dieses verdampft die gesamte enthaltene Flüssigkeit, sodass am Ende lediglich noch die festen Bestandteile vorhanden sind und die Probe automatisch noch mal gewogen wird.

Mit Messgeräten bestimmen wir den CO2-Wert, damit das Bier den richtigen Kohlensäuregehalt besitzt.

14.00–16.00 Uhr: CO2- Messungen

Ausgestattet mit einem CO2-Messgerät, gehe ich schließlich in den Keller. Dort messe ich an den verschiedenen Tanks den CO2-Wert, damit der richtige Kohlensäuregehalt eingestellt werden kann. Zunächst lasse ich etwas Bier aus der Zwickelleitung vorschießen und starte die Messung. Nachdem ich alles gründlich gereinigt habe, ist mein Arbeitstag beendet und ich mache mich auf den Heimweg.