Marius Lohmer, Digital Manager der Bitburger Braugruppe, gehört zum Social-Media-Team von Bitburger und gibt einen Blick hinter die Kulissen.
Wenn ich Menschen erzähle, dass ich mich als Digital Manager auch für Nachhaltigkeit einsetze, ernte ich oft erstaunte Blicke. Für viele liegt es nicht auf der Hand, was das eine mit dem anderen zu tun hat.
Ein Grund: Nachhaltigkeit wird oft auf ihre ökologische Dimension reduziert. Nachhaltiges Handeln bedeutet aber gleichermaßen ökologisch, ökonomisch und sozial zu agieren. Und als Produzent alkoholhaltiger Getränke tragen auch wir in der Social Media-Redaktion insbesondere eine soziale Verantwortung gegenüber unseren Fans und Followern.
Hohe Reichweite, große Verantwortung
Man muss sich einfach mal bewusst machen, mit wie vielen Menschen wir über unsere Social Media-Kanäle sprechen. Zum Beispiel die Bitburger Fanpage auf Facebook: Mit ihren rund 350.000 Fans besitzt jeder neue Beitrag ein Reichweitenpotenzial, das auf dem Niveau großer deutscher Tageszeitungen liegt. Unbedachte Äußerungen können da schnell Wellen schlagen.
ANZAHL DER FACEBOOK LIKES *
Das ganze Ausmaß wird deutlich, wenn man sich die rund 350.000 Facebook-Fans von Bitburger auf einem Platz vorstellt. Das sind Dimensionen vergleichbar mit der WM-Fanmeile in Berlin! An manchen Tagen werden unsere Posts sogar so häufig geteilt, dass sie von einer halben Million Menschen auf Facebook gesehen werden.
Wie auf der Fanmeile ist auch in Sozialen Netzwerken der Umgangston etwas lockerer und formloser. Trotzdem posten wir nicht einfach so drauflos. Es gibt ein monatliches Meeting, in dem wir uns mit Kollegen aus anderen Fachbereichen treffen und einen groben Plan für den nächsten Monat erstellen. Natürlich reagieren wir auch mal tagesaktuell auf bestimmte Trends oder News. Der Großteil unserer Posts wird aber mit einem gewissen Vorlauf strategisch geplant. Jede Woche brainstormen wir im Team Ideen für neue Beiträge und nicht jede Idee schafft es in die Umsetzung.
„Trinkspiele gehen gar nicht“
Klar ist: Wir wollen unsere Fans unterhalten und mit ihnen ins Gespräch kommen. Aber nicht um jeden Preis. Auch im Social Web möchten wir aus unserer inneren Überzeugung heraus einen Beitrag zum verantwortungsvollen Umgang mit unseren Produkten leisten. 2008 haben wir deshalb einen Kodex entwickelt. Er umfasst Leitplanken für unsere Marketing- und Kommunikationsaktivitäten und wurde jetzt aktualisiert.
Weil sich gerade im Bereich Social Media viel getan hat, umfasst er nun auch Richtlinien zur Interaktion mit Konsumenten und zum Jugendschutz auf Social Media-Plattformen. Zentrale Fragen dabei sind: Wie gehen wir mit Beiträgen von Nutzern um? Was darf auf Bildern zu sehen sein, die wir posten? Welche Botschaften vermitteln wir im Rahmen von Gewinnspielen und ähnlichen Aktionen? So haben beispielsweise exzessiver Alkoholkonsum und Trinkspiele keinen Platz in unseren Beiträgen auf Facebook & Co. Das gilt auch für die Posts unserer Nutzer. Wir überprüfen regelmäßig, ob diese mit unserer Netiquette übereinstimmen. Bei der großen Menge an Beiträgen ist das nicht immer leicht, aber das hat ja auch niemand behauptet.
Von der Theorie zur Praxis
Damit aus Theorie gelebte Praxis wird, sollen die Mitarbeiter der Braugruppe zusätzlich über ein E-Learning geschult werden, das auf dem Kodex aufbaut. Darin werden die unterschiedlichen Facetten des Themas „verantwortungsvolle Vermarktung“ vertieft und verschiedene Szenarien anhand praktischer Beispiele eingeübt.
Darüber hinaus nutzen wir unsere Social Media-Kanäle dazu, um über unser Engagement im Bereich Nachhaltigkeit zu informieren. Über die Kommentar-Funktion können unsere Fans praktischerweise direkt Feedback geben und uns mitteilen, was aus ihrer Sicht gelungen ist und wo wir uns noch verbessern müssen. Schließlich lebt Nachhaltigkeit nicht zuletzt vom Dialog und Austausch mit unseren Kunden, Fans und Followern!