Um beim Thema Nachhaltigkeit die richtigen Prioritäten zu setzen, sind Dialog und Austausch mit internen und externen Anspruchsgruppen wichtige Schlüssel für uns. Deshalb haben wir Kunden, Mitarbeiter und weitere Anspruchsgruppen nach ihren Einschätzungen zum Thema Nachhaltigkeit befragt.
Als Familienunternehmen gehört nachhaltiges Handeln seit Generationen zu unserem Selbstverständnis. Dennoch können wir nicht jede Herausforderung in Sachen Nachhaltigkeit im Alleingang bewältigen. Hier hilft der umfassende Austausch mit allen relevanten Anspruchsgruppen.
Über 2.000 Personen folgten im Frühjahr 2015 der Bitte, uns im Rahmen einer Befragung ihre Einschätzungen und Erwartungen an eine nachhaltige Entwicklung der Bitburger Braugruppe mitzuteilen. Die größten Gruppen waren hierbei Konsumenten (1.245), gefolgt von lokalen Standort-Anwohnern (415), Mitarbeitern (262) und Gastronomen (147). Im Vergleich zur Erstbefragung von 2013 (213 Teilnehmer) konnte die Aussagekraft der Befragung mit 2.142 Teilnehmern und einer Reihe neuer Stakeholdergruppen (Lieferanten, Konsumenten, Journalisten, Gesellschafter und lokales Umfeld) weiter erhöht werden.
„Die Befragung zeigt, dass wir uns einen guten Weg gemacht haben. Die Stakeholder haben natürlich wichtige Hinweise gegeben, und sie erkennen die grundsätzliche Ausrichtung und die Substanz unserer Aktivitäten an“, sagt Katharina Dehnke, Leiterin Corporate Responsibility der Bitburger Braugruppe. „Alle 19 abgefragten Ziele und Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit wurden mehrheitlich als wichtig bis sehr wichtig eingestuft. Aus unserer Sicht zeigt das, dass wir mit unserer Strategie und dem Erstbericht zur Nachhaltigkeit 2013 ein gutes Fundament geschaffen haben.“
Ein Beispiel aus der Wesentlichkeitsmatrix: Die Diskrepanz beim Thema „Bevorzugung regionaler Lieferanten“. Zwar bewerten auch die internen Stakeholder dieses Thema als wichtig, doch fällt das Votum der externen Stakeholder noch eindeutiger aus. „Man könnte jetzt die Unterschiede kleinreden. Tatsächlich sollten wir es aber als Denkanstoß betrachten und uns kritisch hinterfragen. Tun wir bei diesem Thema wirklich genug? Wo gibt es womöglich Defizite?“, merkt Dehnke an. Auch bei anderen Themen gab es überraschende Ergebnisse, sagt Dehnke: „Seit dem letzten Bericht haben wir sehr viel Zeit und Energie in die Themen Wasser- und CO2-Bilanz gesteckt. Dass ausgerechnet diese Themen im Verhältnis zu den anderen geringer bewertet wurden, hätten wir nicht erwartet. Aber das sehen wir auch als Auftrag, diese eher komplexen Dinge anschaulich zu vermitteln.“
Top-Thema Wasserqualität
Große Einigkeit herrschte beim Thema „Wasserqualität“. „Die Sicherstellung einer hohen Wasserqualität ist sowohl aus interner als auch aus externer Sicht von großer Bedeutung“, so Dehnke. „Wir beziehen unser Brauwasser beispielweise aus der Trias-Mulde in der Eifel oder dem vulkanischen Gestein des Vogelsbergs in Hessen. Das wissen unsere Stakeholder zu schätzen.“ Das gilt auch für den schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen, wie Dehnke betont: „Unsere Bemühungen zur Senkung des Energie- und Wasserverbrauchs und die Verwendung hochwertiger Rohstoffe werden von allen Befragten als sehr wichtig eingestuft.“
Dialog und Austausch weiter intensivieren
Im Rahmen der Befragung konnten die Teilnehmer auch eigene Themen und Wünsche formulieren. Ein wichtiger Punkt etwa seitens des Handels und des Getränkefachgroßhandels waren die Einwegthematik sowie die Individualflaschen, die aus Sicht mehrerer Befragter einem nachhaltigen Mehrwegsystem entgegenstehen. „Von vielen Teilnehmern haben wir auch den ausdrücklichen Wunsch vernommen, über die Stakeholderbefragung hinaus regelmäßige Dialogplattformen zu schaffen.“ Einige Lieferanten können sich demnach einen regelmäßigen Stammtisch vorstellen, bei dem Nachhaltigkeitsthemen vertieft werden.
Auch NGOs, Politik und Gastronomie äußerten sich ähnlich. Katharina Dehnke zeigt sich hier offen: „Dem Wunsch nach mehr Austausch und Dialog möchten wir gerne nachkommen. Das gilt auch mit Blick auf unsere Konsumenten, die uns mehrheitlich – rund 91 Prozent – ihr Interesse am Thema Nachhaltigkeit bekräftigt haben.“