Digitalisierung ist ein Zukunftsthema, mit dem sich die Bitburger Braugruppe schon seit einigen Jahren intensiv beschäftigt. Mit der Digitalen Agenda 2020+ hat sie nun das strategische Fundament für eine nachhaltige digitale Unternehmensentwicklung gelegt. Das Konzept, das auf drei Säulen fußt, wurde gemeinsam mit den verschiedenen Fachbereichen entwickelt und bildet die Basis, um den digitalen Wandel mit der nötigen Geschwindigkeit und Fokussierung erfolgreich zu gestalten. Stephan Fahrig, Geschäftsführer Finanzen, IT und Einkauf, gibt einen Einblick in die Digitalstrategie.

Stephan Fahrig Geschäftsführer Finanzen, IT und Einkauf der Bitburger Braugruppe

Die Nutzung digitaler Technologien und Services – für die Bitburger Braugruppe ein zentrales Thema, nicht erst seit der Corona-Pandemie. Ob bei kaufmännischen Prozessen, der Bürokommunikation, der digitalen Werbung oder im Bereich Technik und Logistik: Die digitale Transformation nimmt eine Schlüsselrolle ein, um nachhaltigere Prozesse und Strukturen zu schaffen. Sie ist allgegenwärtig und unverzichtbar, um beispielsweise schnell und zielgerichtet auf individuelle Kundenwünsche zu reagieren sowie zusätzliche Absatzpotenziale und -kanäle zu generieren – und zwar mit dem Ziel, langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Was es dazu braucht? Einen ehrlichen Blick auf den aktuellen Ist-Zustand mit all seinen Potenzialen, aber auch Schwächen, sowie eine starke Verknüpfung und Koordinierung gewonnener Daten aus den verschiedenen Fachbereichen. „In Innovations- und Digitalisierungsworkshops mit den einzelnen Abteilungen haben wir uns seit 2019 in offenen Dialogen verstärkt der Frage genähert, wie die Braugruppe hinsichtlich der digitalen Transformation aufgestellt ist“, so Fahrig. „Haupterkenntnis dabei war, dass zwar schon viele Digitalinitiativen in den Fachbereichen verfolgt werden, es allerdings an einer übergeordneten Strategie, Fokussierung und bereichsübergreifenden Zusammenarbeit fehlt. Genau diese Lücke schließt die Digitale Agenda 2020+.“

Drei-Säulen-Strategie

Die Digitale Agenda 2020+ basiert auf drei Säulen:

  1. Digitalkompetenz (nach innen gerichtet – digitale Kompetenz und Mitarbeiterförderung zur Steigerung von Effizienz und Effektivität – wir sind Anwender)
  2. Digitalisieren (digitale Kommunikation, Vertriebskanäle, Produkte und Services für unsere Kunden und Konsumenten im Kerngeschäft – wir sind Hersteller und Vermarkter)
  3. Digitalisierung (profitable Investments in neue digitale Geschäftsmodelle – wir sind Investor)

Ziel der ersten Säule ist es, Mitarbeiter der Bitburger Braugruppe dazu zu befähigen, noch digitaler zu arbeiten und Prozesse mit Hilfe der Digitalisierung schlanker, effizienter und unbürokratischer zu gestalten. „Ein wichtiger Schritt hierbei waren beispielsweise die unternehmensweite Umstellung auf Office 365 und Cloud Computing, die Modernisierung des Intranets oder die Digitalisierung von Reisekosten-, Personal- und Einkaufsprozessen“, erläutert Fahrig. All diese kleinen Schritte sind Teil sogenannter Leuchtturmprojekte, die auch in Zukunft die Basis der ersten Digitalkompetenz-Säule festigen und weiterentwickeln sollen. Immer im Blick: die Mitarbeiter, die mit der fortschreitenden Digitalisierung nicht alleine gelassen, sondern vielmehr aktiv durch Informationen und Trainings in die neuen Prozesse einbezogen werden sollen, um sukzessive eigeninitiativ Digitalisierungsprozesse voranzutreiben.

Die Digitale Agenda 2020+ ist das strategische Fundament für zukunftsweisende, digitale Projekte, um mit der nötigen Geschwindigkeit und Fokussierung den digitalen Wandel in der Braugruppe erfolgreich zu gestalten.

Während die erste Säule der Digitalen Agenda 2020+ vor allem die Effizienz und Effektivität durch digitale Tools und Methoden steigern soll, stehen digitale Kommunikation, Vertriebskanäle, Produkte, Services und Daten für unsere Kunden und Konsumenten im Kerngeschäft im Fokus der zweiten Säule „Digitalisieren“. Dabei geht es um das Digitalisieren der gesamten Wertschöpfungskette zum Kunden und Konsumenten. Statt wie bisher in Silos zu denken, ist es für die Zukunft entscheidend, Daten aus dem digitalen Marketing und Vertrieb markenübergreifend optimal aufeinander abzustimmen und miteinander zu verknüpfen. Nur so kann auf das veränderte Kommunikations- und Kaufverhalten und die neuen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen reagiert und der digitale Wandel aktiv gestaltet werden. Um die eigenen digitalen Kompetenzen weiter auszubauen, kanal- und markenübergreifende Digitalstrategien für Marketing und Vertrieb zu entwickeln sowie Daten miteinander zu verknüpfen und auszuwerten, arbeitet seit August 2021 ein eigens aufgestelltes Experten-Team in der neu gegründeten Bitburger Digital GmbH mit Standort in Düsseldorf. Dieser Schritt lässt sich nicht etwa als Neuausrichtung der bisherigen Maßnahmen verstehen, sondern vielmehr als eine stärkere Fokussierung auf das Zukunftsthema Digitalisierung. „Wir alle haben gesehen, welch große und zunehmende Bedeutung beispielsweise im Marketing die digitale Kommunikation via Social Media oder der Bereich der digitalen Vertriebskanäle für die Menschen hat. Eine Entwicklung, die sich auch nach einem Ende der Pandemie nicht verändern wird. Um zusätzliche Absatzpotenziale und -kanäle generieren zu können, müssen wir unsere Kunden und Konsumenten noch besser kennen und verstehen als bisher“, erklärt Fahrig. Eine Aufgabe, der sich die Bitburger Digital GmbH fortan widmen wird – und das nicht nur im eigenen Team, sondern auch in enger Vernetzung mit der Braugruppe und ebenso im engen Austausch mit anderen Digital-Experten der Branche.

Genau auf diesem vernetzten Voneinander-Lernen fußt auch die dritte Säule „Digitalisierung“ der Digitalen Agenda 2020+. Bereits seit Mitte 2018 investiert die Bitburger Ventures GmbH in Startup-Unternehmen und Venture Capital Fonds. Dabei geht es in erster Linie um profitable Investments, aber auch um den Zugang zu unterschiedlichen Expertisen junger, innovativer und digital orientierter Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Bitburger Unternehmensgruppe. Hier investiert die Tochtergesellschaft der Bitburger Holding gezielt in stark wachsende Zukunftsmärkte, greift aktuelle Megatrends der Branche auf und trägt dazu bei, das Leben durch innovative Produkte nachhaltiger und besser zu gestalten. Die Unternehmensgruppe erhält so auch exzellenten Zugang zu den neusten Trends in der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie. Regelmäßige Workshops und der angeregte Austausch zwischen den Experten ermöglichen es, das gesammelte Wissen ins Kerngeschäft der Braugruppe zu transferieren, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern und auch bei digitalen Themen weiterhin eine Vorreiterrolle im Markt übernehmen zu können.

Mit diesen Maßnahmen unterstützen wir folgende SDGs*:

* Die 17 globalen Ziele der Vereinten Nationen (UN), die Sustainable Development Goals (SDGs), sollen bis 2030 weltweit eine nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene sichern.