Tagelanger Starkregen. Kleine, sonst unscheinbare Flüsse, die sich zu reißenden Wassermassen entwickelten. Naturgewalten, die vielerorts immense Schäden angerichtet und ganze Existenzen vernichtet haben. Die Flutkatastrophe im Juli 2021 wird uns als ein besonders verheerendes Ereignis im Gedächtnis bleiben, das wir in Teilen unmittelbar vor unserer Haustür erlebt haben und die unsere Heimatregion, die hier lebenden Menschen und auch viele Mitarbeiter sowie Partner der Bitburger Braugruppe schwer getroffen hat. Doch außer den Bildern von zerstörten Ortschaften und den Schicksalen der Betroffenen ist mit der Flut zugleich die Erinnerung an eine immense Hilfsbereitschaft und Solidarität verbunden. So haben auch die Bitburger Braugruppe und ihre Belegschaft unmittelbar nach der Hochwasserkatastrophe auf vielfältige Weise und ganz pragmatisch Hilfe geleistet. Betriebsratsvorsitzender Helmut Johanns, sein Duisburger Kollege Rudolf Sickau und Geschäftsführer Dr. Stefan Schmitz berichten von den Hilfsmaßnahmen.
Für die Bitburger Braugruppe war es von Anfang an selbstverständlich, die Aufräumarbeiten und den Wiederaufbau schnell und unbürokratisch zu unterstützen. Dabei fußte das Engagement im Wesentlichen auf drei Eckpfeilern: einer finanziellen Soforthilfe in Höhe von 100.000 Euro für die Aufbauhilfe in der Region, der fachlichen und materiellen Unterstützung durch Fachkräfte, Maschinen und Geräte sowie der großzügig angelegten Versorgung zahlreicher Hilfsorganisationen mit Getränken.
Privat vom Hochwasser betroffene Mitarbeiter wurden von der Arbeit befreit, um sich zu Hause um ihre Familien und die nötigen Aufräumarbeiten kümmern zu können. „Die Schwere der gemeldeten Schäden reichte von vollgelaufenen Kellern und Garagen bis hin zum Verlust des gesamten Hab und Guts. Mit Sonderurlaub und finanzieller Unterstützung wollten wir als Arbeitgeber eine erste Soforthilfe leisten, auch wenn das natürlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein war und keinesfalls ein Ersatz für das Verlorene“, berichtet Dr. Stefan Schmitz, der im Namen der Geschäftsführung die ersten Maßnahmen einleitete. Auch Mitarbeiter der Braugruppe, die bei einer Hilfsorganisation wie der Feuerwehr oder dem Technischen Hilfswerk gebraucht wurden, wurden unkompliziert freigestellt.
Großer Zusammenhalt zeigte sich auch innerhalb der Belegschaft. Damit Kollegen sich gegenseitig unterstützen und mit anpacken konnten, richtete der Bitburger Betriebsrat unmittelbar nach der Flut eine sogenannte Helferbörse ein, über die verschiedene Hilfsangebote von Mitarbeitern für betroffene Kollegen bestmöglich organisiert werden sollten. „Insgesamt gingen hier 64 Hilfsangebote in Form von Sachspenden, Ausrüstung oder Arbeitsleistung ein“, erinnert sich Helmut Johanns. Darüber hinaus wurden zahlreiche Gebrauchsgegenstände vom Betriebsrat selbst in die betroffenen Gebiete gebracht. „Von der Wärmflasche bis zum Stromaggregat – alles wurde dringend gebraucht“, so Johanns.
Von der Wärmflasche bis zum Stromaggregat – alles wurde dringend gebraucht.
Große Schäden hatte das Hochwasser zudem im Hopfengarten von Hopfenbauer Andreas Dick in Holsthum angerichtet. Nach einer ersten Schadenseinschätzung stand hier schnell fest: Nur mit vielen helfenden Händen kann es gelingen, den Bitburger Siegelhopfen und seine Ernte zu sichern. So packten die Auszubildenden der Bitburger Brauerei tatkräftig mit an, um im ersten Schritt das angeschwemmte Treibgut aus den Hopfengärten zu entfernen.
Wie groß der Zusammenhalt in dieser schwierigen Zeit war, beweisen darüber hinaus zahlreiche weitere Hilfsmaßnahmen, etwa die Unterstützung des Schwesterunternehmens Gerolsteiner, das ebenfalls von der Flut getroffen wurde, die kurzfristige Lieferung von dringend benötigten Europaletten an die für die Verteilung von Sach- und Lebensmittelspenden zuständige Leitstelle am Nürburgring oder die Trinkwasserversorgung im Flutgebiet. Und auch die vom Hochwasser betroffenen Gastronomie-Partner konnten zu jeder Zeit weiterhin auf die Unterstützung unserer Vertriebsmitarbeiter zählen.
Für uns war klar, dass auch wir unseren Beitrag zur Fluthilfe leisten möchten.
Dass man als Braugruppe füreinander einsteht, und das standortübergreifend, beweist auch das Engagement der Kollegen aus Duisburg. „Für uns war klar, dass auch wir unseren Beitrag zur Fluthilfe leisten möchten. Die furchtbaren Bilder aus unseren beiden Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben uns sehr bewegt. So haben wir 5.000 Euro aus dem Belegschaftsspendentopf für die Flutopfer bereitgestellt“, erzählt Rudolf Sickau.
Die Dankbarkeit der Betroffenen und Fluthelfer war riesig und einmal mehr ein Beweis dafür, wie wichtig und nachhaltig es ist, in solchen schwierigen Ausnahmesituationen zusammenzustehen und schnell und pragmatisch zu helfen.