Der Weg zu mehr Klimaschutz ist ein Marathon. Das zeigt die neue Energieversorgung der König-Brauerei mit Abwärme. Bereits 2008 hatten die Verantwortlichen in Duisburg die Idee. 2018 entwickelten sie die konkrete Lösung. Und 2021 unterschrieben sie schließlich die Verträge für eine langjährige Energiepartnerschaft mit thyssenkrupp Steel Europe und E.ON Business Solutions. Für Frühjahr 2023 ist der Start der neuen Energieversorgung geplant. Damit sinken künftig die CO2-Emissionen am Standort um rund 75 Prozent. Guido Christiani, technischer Geschäftsführer der König-Brauerei, und Dr. Robert Englisch, Leiter technische Infrastruktur, geben einen Einblick in die Details des Projekts.

Guido Christiani Geschäftsführer Technik der König-Brauerei
Dr. Robert Englisch Leiter technische Infrastruktur der König-Brauerei

Nicht jede Tradition, die endet, ist ein Anlass für Wehmut. Das gilt auch für die Energieversorgung der König-Brauerei. Jahrzehntelang wurde in Duisburg Braunkohlenstaub aus dem rheinischen Revier verfeuert, um die für die Bierherstellung notwendige Wärme zu erzeugen. „Dass dies unter ökologischen Gesichtspunkten nicht zukunftsfähig ist, war uns schon lange bewusst“, sagt Guido Christiani. „Und deshalb haben wir immer wieder nach einer neuen, ökologisch und ökonomisch sinnvollen Alternative gesucht – und diese schließlich auch gefunden.“ 

Denn ab Frühjahr 2023 kommt die benötigte Wärme aus dem benachbarten Stahlwerk von thyssenkrupp – und zwar in Form von Dampf. Dieser entsteht bei thyssenkrupp unter anderem während der Stahlherstellung als Abwärme im Zuge der Prozesskühlung sowie bei der Verbrennung von Kuppelgasen. E.ON Business Solutions baut im Auftrag der König-Brauerei eine Fernwärmeleitung. Durch diese gelangt der Dampf in die Brauerei und wird dort in nutzbaren Prozessdampf für den Brauprozess umgewandelt. „Unsere neue Energieversorgung ist ein Musterbeispiel für die Wärmewende“, erklärt Dr. Robert Englisch. „Denn so sparen wir jährlich rund 8.000 Tonnen oder umgerechnet rund 75 Prozent unserer CO2-Emissionen ein.“ 

Unsere neue Energieversorgung ist ein Musterbeispiel für die Wärmewende.

Mehr noch: Alle Prozesse zur Bierherstellung in der König-Brauerei, bei denen Energie in Form von Wärme benötigt wird, sind künftig emissionsfrei. „Wir werden so wahrscheinlich zu einer der nachhaltigsten Brauereien in Deutschland“, erläutert Christiani. In der Gesamtbetrachtung reduziert die neue Energieversorgung in Duisburg den CO2-Fußabdruck der Bitburger Braugruppe künftig voraussichtlich um rund 15 Prozent.“

Wir werden so wahrscheinlich zu einer der nachhaltigsten Brauereien in Deutschland.

Guido Christiani und Robert Englisch blicken dem Start auf jeden Fall mit großer Vorfreude entgegen – und auch mit einer kleinen Portion Stolz. „Trotz der komplexen Planung und Umsetzung dieses Projekts mit mehreren Partnern waren wir immer überzeugt, dass unsere Idee unter dem Gesichtspunkt Nachhaltigkeit die optimale Lösung ist – und deshalb haben wir auch konsequent an unserem Vorhaben festgehalten“, betont Christiani.

Mit diesem Projekt unterstützen wir folgende SDGs*:

* Die 17 globalen Ziele der Vereinten Nationen (UN), die Sustainable Development Goals (SDGs), sollen bis 2030 weltweit eine nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene sichern.