Wasser ist eine der wertvollsten Ressourcen unserer Zeit – natürlich auch für die Brauwirtschaft. Die Bitburger Braugruppe hat sich daher dem Schutz ihres Brauwassers seit jeher verschrieben. Dr. Georg Stettner, Leiter Technologie und Qualitätswesen der Bitburger Braugruppe, erklärt am Beispiel des Bitburger Brauwassers, welche Maßnahmen zur Qualitätssicherung umgesetzt werden und wie die Wassernutzung bestmöglich optimiert werden kann.
Fünf eigene, 300 Meter tiefe Brunnen fördern das Bitburger Brauwasser aus den Gesteinsschichten der Trias-Mulde, die sich auf einer Fläche von 750 Quadratkilometern in der Eifel erstreckt und ein natürliches Filtersystem bildet. Bis das Wasser alle Schichten durchlaufen hat, vergehen über 10.000 Jahre. Daher ist dieses Wasser frei von jeglichen Schadstoffen und besonders reich an Mineralien.
Wir führen kontinuierliche Analysen durch, teilweise noch strenger als die gesetzlich vorgeschriebenen Kontrollen.
Wir sichern die Qualität unseres Brauwassers, das Trinkwasser gemäß dem Trinkwasserrecht sein muss, im Rahmen unseres permanenten Qualitätsmanagements. Wir führen kontinuierliche Analysen durch, die teilweise noch strenger als die gesetzlich vorgeschriebenen Kontrollen sind. Außerdem befinden sich unsere Tiefbrunnen auf unserem Gelände, sind zutrittsgesichert und werden ständig überwacht. Auch sie werden regelmäßig durch ein unabhängiges externes Institut überprüft“, erklärt Dr. Georg Stettner die besonderen Schutzvorkehrungen für diese wertvolle Ressource.
Wasserbedarf unter Branchendurchschnitt
Aber nicht nur die Sicherung der Wasserqualität steht im Fokus. Auch der Verbrauch wird regelmäßig auf den Prüfstand gestellt. „Mit einem Wasserbedarf von rund 3,5 Litern pro hergestelltem Liter Bier liegen wir bei Bitburger deutlich unter dem Branchendurchschnitt“, weiß Stettner zu berichten. Es wird nämlich nicht nur Brauwasser benötigt, sondern auch Betriebswasser für die Reinigung der Brauanlagen, Gär- und Lagertanks, der Abfüllanlagen sowie der Mehrweg-Kästen und -flaschen, die zum Teil mehr als 50 Mal neu befüllt werden. „Dass wir uns trotz unseres hohen Mehrweganteils von über 90 Prozent auch im internationalen Vergleich so gut behaupten, zeigt unsere hohe Sensibilität für die Ressource Wasser“, ergänzt Stettner. Hier ist es wichtig zu wissen, dass internationale Brauereikonzerne, die sich hauptsächlich im Einweggeschäft bewegen, auf die Reinigung von Mehrwegflaschen, Mehrwegkästen und Mehrwegfässern verzichten können.
Mit einem Wasserbedarf von rund 3,5 Litern pro hergestelltem Liter Bier liegen wir bei Bitburger deutlich unter dem Branchendurchschnitt.
In den letzten 20 Jahren konnte Bitburger den Wasserbedarf durch Investitionen in moderne Abfüllanlagen und wassersparende Prozesse um 30 Prozent reduzieren. „Zudem recyceln wir unser Spülwasser und verwenden es so oft wie möglich für Reinigungsvorgänge wieder. Darüber hinaus honoriert unser internes Ideenmanagement Mitarbeitervorschläge zur weiteren Reduzierung des Wasserverbrauchs mit lukrativen Prämien“, führt Stettner aus.
Einsatz innovativer Technologien
Obwohl Bitburger bereits viele Optimierungsmaßnahmen umgesetzt hat, um das Betriebswasser möglichst effizient zu nutzen, sieht Stettner noch Potenzial für kleinere Einsparungen: „Auch wenn wir uns in diesem Bereich auf einem sehr hohen Niveau bewegen und praktisch alle wirklich großen Einsparpotenziale ausgeschöpft haben, zumal es sich bei Bier um ein empfindliches Lebensmittel handelt, an dessen Herstellung höchste Qualitätsansprüche gestellt werden müssen, gibt es immer noch Möglichkeiten kleinerer Einsparungen.“ So sollen beispielsweise die Verdunstungskondensatoren durch den Einsatz einer Wärmepumpe entlastet werden, um den Kühlwasserverbrauch zu reduzieren. „Solche innovativen Technologien sind allerdings oft teuer und daher für ein Unternehmen kaum umsetzbar. Hier muss die Politik dringend handeln und Fördermechanismen bereitstellen oder aber Genehmigungsverfahren zügig und unbürokratisch bearbeiten“, so Stettner abschließend.