Freiwilliger Klimaschutz – das ist integraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie der Bitburger Braugruppe, die sich immer wieder ambitionierte Ziele setzt. So arbeitet beispielsweise die Bitburger Brauerei daran, in Zukunft klimaneutral zu produzieren – ganz ohne Kompensationsmaßnahmen. Dazu ist ein innovatives und effizientes Energiemanagement notwendig. Dr. Johannes Hankes, Leiter Technik/Nachhaltigkeit der Bitburger Braugruppe, gibt einen Einblick in die aktuellen Planungen am Standort Bitburg.

Dr. Johannes Hankes Leiter Technik/Nachhaltigkeit der Bitburger Braugruppe

Wir arbeiten wie alle Brauereien unserer Braugruppe kontinuierlich daran, unseren CO2-Ausstoß zu minimieren. Dafür investieren wir regelmäßig in umweltschonende Prozesse, regenerative Energien und moderne Anlagentechnik. Unseren zugekauften Strom haben wir bereits 2012 komplett auf zertifizierten Grünstrom umgestellt und wir nutzen Photovoltaik (PV) sowie eigenes Biogas zur regenerativen Eigenstrom- und Wärmeerzeugung“, führt Dr. Johannes Hankes aus. „Allerdings nutzen wir auch noch Erdgas. Langfristig wollen wir aber raus aus den fossilen Energien und unseren Erdgasverbrauch auf null fahren. Ein sehr ehrgeiziges Ziel“, so Hankes weiter. „Dafür planen wir nicht nur den Ausbau unserer bereits bestehenden PV-Anlagen auf unseren Dachflächen. Wir werden uns auch an einer PV-Anlage außerhalb unseres Betriebsgeländes neben unserer Abwasserreinigungsanlage beteiligen, die eine direkte Anbindung an die Braustätte erhält. Zudem planen wir eine Beteiligung an einer Windkraftanlage in der Nähe unserer Braustätte. Wir klären gerade, ob auch hier eine direkte Anbindung möglich ist – ein enorm zeitintensiver Kraftakt“, weiß Hankes zu berichten. Denn als größtes Hindernis haben sich die regulatorischen und bürokratischen Anforderungen herausgestellt, die die Realisierung innovativer Energiekonzepte immer wieder verhindern.“

Langfristig wollen wir raus aus den fossilen Energien und unseren Erdgasverbrauch auf null fahren. Ein sehr ehrgeiziges Ziel.

Darüber hinaus beschäftigen sich die Mitarbeiter mit weiteren innovativen, regionalen Konzepten. „Für uns stehen dabei der mit kommunalen Stakeholdern geplante Bioenergiepark zur energetischen Verwertung von Biomasse im Fokus, um mit dieser Wärme unsere Braustätte zu versorgen. Allerdings benötigt das Projekt sicherlich noch mehrere Jahre bis zur finalen Umsetzung“, ist sich Hankes sicher. „Damit fördern wir auch gleichzeitig die regionale Wertschöpfung.“ Weiterhin werde zugekaufter Grünstrom ergänzend notwendig sein, wenn die PV- und Windkraftanlagen nicht arbeiten.

Investitionen in innovative Anlagentechnik

Die dazugehörige Anlagentechnik muss aber natürlich ebenso passen. „Der Ausstieg aus den fossilen Energien bedeutet nämlich auch, dass unsere größtenteils mit Erdgas betriebenen Blockheizkraftwerke (BHKW), die Eigenstrom und Wärme erzeugen, langfristig auf regenerative Brennstoffe umgerüstet werden. Übergangsweise müssen wir allerdings noch Erdgas einsetzen“, erklärt Hankes. „Daher tauschen wir aktuell unsere beiden BHKWs aus. Die neuen Anlagen sind effizienter und können bis zu 25 Prozent Wasserstoffbeimischung vertragen. Ebenso ist der Umbau auf Biogas möglich.“ 

Darüber hinaus arbeiten wir zusammen mit Partnern an Ideen, um klimaneutralen Strom zu speichern.

Zukünftig konzentriert sich die Brauerei auf neue, innovative Anlagentechnik und plant beispielsweise, eine Hochtemperaturwärmepumpe mit einem Strommix aus PV und Windenergie zu betreiben, die aus dem Heißgas der Kälteerzeugung Wärme generiert. Mit dieser Wärme kann dann Heißwasser erzeugt werden. „Darüber hinaus arbeiten wir zusammen mit Partnern an Ideen, um klimaneutralen Strom zu speichern. So setzen wir mit dem Fraunhofer Institut aktuell ein Pilotprojekt zur Speicherung von Wärme mithilfe eines Hochtemperaturspeichers aus flüssigem Metall um. Im nächsten Schritt können wir diese Wärme dann in Form von Dampf nutzen“, ergänzt Hankes. So vielfältig kann innovatives Energiemanagement sein.

Mit diesen Maßnahmen unterstützen wir folgende SDGs*:

* Die 17 globalen Ziele der Vereinten Nationen (UN), die Sustainable Development Goals (SDGs), sollen bis 2030 weltweit eine nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene sichern.